Frühe Eiszeitkunst in Südwest-Deutschland

Vortrag von Joachim Willeitner
Während Südwestfrankreich und Nord-Spanien mit spektakulären altsteinzeitlichen Höhlenmalereien wie in Lascaux oder Altamira aufwarten können, hat sich zum ungefähr gleichen Zeitpunkt vor rund 40.000 Jahren in Südwestdeutschland eine hochstehende „mobile Kleinkunst“ – sprich die Produktion qualitätvoller Figürchen aus Mammutelfenbein – entwickelt. Zu ihnen zählen die ältesten menschengestaltigen Skulpturen und die frühesten rundplastischen Götterbilder. Hauptfundplätze sind verschiedene Höhlen auf der Schwäbischen Alb, in denen dank noch laufender Ausgrabungen immer neue spektakuläre Objekte geborgen werden. Kulturgeschichtlich fallen sie in die Zeit, in welcher der moderne Jetztzeitmensch (Cro-Magnon-Mensch bzw. homo sapiens) nach Europa gelangte und der dort schon seit mehreren hunderttausend Jahren lebende Neandertaler bald darauf verschwand. Es werden die Fundplätze und ihre schönsten Objekte vorgestellt sowie deren mögliche Bedeutung erörtert.