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Beuys und die Utopie

Über das politische Potential von Kunst

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Vortrag von Gabriele Reichold

Aufgabe der Kunst ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen, so Theodor Adorno 1951 - und die Avantgarde der sechziger und siebziger Jahre folgte diesem Kampfruf. „Kunst ist ein sozialer Prozess“ meinte Josef Beuys. Jeder sollte an der "sozialen Plastik" - der Gesellschaft - mitgestalten. Der Sozialutopist Beuys sah Kunst als die eigentliche revolutionäre Kraft. Der Mensch befreit sich vom Diktat ökonomischer Zwänge und entwickelt im Rückgriff auf archaische Verhaltensweisen seine wahre Natur. Materialien wie Fett und Filz stehen für diese Transformation. Ist Beuys als moderner Recycler in einer Welt der permanenten Ressourcenverschwendung zu verstehen? Kann die Aktionskunst von Josef Beuys heute noch einen Beitrag leisten, um die sozialen Prozesse transparenter zu machen und Lösungen zu entwickeln für eine Zukunft im Einklang mit der Natur? Oder war Beuys ein Querdenker, ein Schwurbler, der lebenslang die alten Nazis verehrte?
Die Soziologen und Philosophen der Frankfurter Schule wie Adorno, Horkheimer und Benjamin meinten in der „ästhetischen Theorie“, dass erst der Blick auf die Kunst die Menschen über ihre gesellschaftliche Lage aufklären kann, denn in der Kunst verbirgt sich die Wahrheit. Die späteren Kunstsoziologen untersuchen den Zusammenhang zwischen der Kunstwelt und der Rezeption des „Publikums“. Der Vortrag wendet diesen analytischen Blick auf das Werk von Josef Beuys.